Derzeit ist man auf europäischer Ebene bemüht, Kriterien festzulegen, nach denen die Nachhaltigkeit eines Produktes objektiv überprüft werden kann. Bis dahin liegt es letztlich im Auge des Betrachters, ob das Produkt tatsächlich nachhaltig ist. Diese Bewertung kann je nach den eigenen Ansichten und Überzeugungen unterschiedlich ausfallen. Während für den einen die Klimaneutralität des Produktes im Vordergrund steht, könnte für den anderen die faire und sozial gerechte Herstellung eines Produkts ausschlaggebend sein, um ein Produkt als nachhaltig einzuordnen.
Daher ist es ratsam, sich vorab Gedanken zu den eigenen Nachhaltigkeitszielen zu machen, die im Rahmen der Investition Berücksichtigung finden sollen. Hierbei sollte beachtet werden, dass die Auswahl an Produkten geringer ausfällt, umso mehr Nachhaltigkeitsziele gleichzeitig erreicht werden sollen.
Sind Sie sich über Ihre persönlichen Nachhaltigkeitsziele im Klaren, sollte bei der Auswahl einer geeigneten Investition das einem Angebot beiliegende Informationsmaterial (Prospekt) analysiert werden. In diesem Zusammenhang sollten insbesondere folgende Aspekte geprüft werden:
- Welche Nachhaltigkeitsziele werden konkret genannt?
- An welchem Maßstab wird die Nachhaltigkeit gemessen (gilt das Produkt allgemein als nachhaltig oder nur im Vergleich zu Produkten der gleichen Art)?
- Werden andere Nachhaltigkeitsziele, die mir wichtig sind, vernachlässigt (wie z.B. eine klimaneutrale Produktion die jedoch unter menschenunwürdigen Bedingungen erfolgt)?
- Wird die Erreichung des Nachhaltigkeitsziels nur versprochen oder garantiert?
- Welche Nachweise werden erbracht, dass die Ziele tatsächlich erreicht werden?
- Sind die Nachweise überprüfbar oder wird die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele von unabhängiger Stelle bestätigt?
Vorsichtig ist geboten, sofern der Anbieter übertrieben mit Bildern wie z.B. von Bäumen, Tieren, grünen Verpackungen, Begriffen wie z.B. „nachhaltig”, “100 % biologisch”, „klimaneutral“ oder mit Markenzeichen und Labels wirbt. Dahinter könnte ein Versuch des Anbieters stecken, das angebotene Produkt „grün zu waschen“ (sogenanntes „Greenwashing“), also dem Angebot einen besonders nachhaltigen Eindruck zu verleihen, obwohl dies in Wirklichkeit gar nicht der Fall ist. (Mehr Informationen zum Greenwashing finden Sie hier.)
Natürlich können Sie sich bei der Auswahl entsprechender Investitionsprodukte auch von Ihrem Finanzberater unterstützen lassen. Gegebenenfalls verfügt dieser über zusätzliche Informationen zu den angegebenen Produkten.